28.10.04

Nachtaktiv 

Achtung langer Text. Nein, an dieser Stelle kein Aufschrei über den Dschungelwahnsinn downunder, sondern schön die Sonderheiten in den virtuellen heimischen Welten entdeckt. Von mir. Vor ein paar Tagen. Mitten in der Nacht wird einem als Schlaflose ja einiges gebroadcastetes hinter der Mattscheibe zugemutet: von "Zum-Anruf-und-hammerharte-Rätsel-lös-Animierdamen" (und -herren) über geistigen Dünnschiss von bereits von Herrn Kalkofe herzhaft parodierten Homeshopping-Schabracken bis hin zu zukunftsweisenden Kartenlegerinnen. Hauptsache, es entlockt dem gelangweilten naiven Zuschauer sein letztes Erspartes. So auch der Plan der sinnigen SMS-Grüße, mit denen man immer häufiger ungefragt am laufenden Band penetriert wird. Da grüßt Schnuffi sein Mauseöhrchen, Frank bittet seine Ex um Verzeihung und eine letzte Chance für einen Neuanfang (soll er sich doch im Männercamp von Sat1 anmelden) und Jerry *winkt* Susi (Namen von der Red. geändert) wild zu, gleichzeitig mitteilend, dass die beiden witzigerweise nebeneinander sitzen.



Ein bisschen mehr Mühe hätte man sich schon geben können mit den beiden...

Eine putzige Errungenschaft von SuperRTL treibt das ganze mit der Interaktivität auf die Spitze. Dort kann man in der FunNight seine Gruß-SMS von zwei virtuellen Fíguren namens Gerd und Lisa(?) mit robotersingsang vorlesen lassen. Wirklich bekloppt, was es alles gibt. Auch bekloppt scheinen manche der SMS produzierenden Menschen zu sein. Schließe ich nicht nur daraus, dass es "normale" Leute von so einem Unsinn schon abhalten sollte, wenn diese ganz besondere Botschaft mit einem knappen Euro auf der Telefonrechnung verbucht wird. Sondern es ist immer wieder herrlich mit anzusehen, wieviele Nutzer das System nicht raffen und dann häufig ihre Nachrichten mit "MEIN TEXT" beginnen, in dem Glauben, das müsste so. "Steht doch daaaa..".

Aber auch die beiden Vorleser sind recht einfach gestrickt, weil eben nicht für alle eintretenden Fälle der deutschen (und denglischen) Sprache programmiert. Viele Vokale (wie AAAAA) nacheinander verursachen unfreiwilligen Stakkatostil ("A-A-A..") und inflationär eingesetzte Ausrufungszeichen sorgen für lange peinliche Pausen. Am interessantesten verhält es sich mit diversen Sonderzeichen - ich sage nur "Spitze Klammer auf, Spitze Klammer zu, Spitze Klammer auf, Spitze Klammer zu".



Schade, schade, schade. Wo warste, Mondfinsternis?

Leicht unbefriedigend übrigens, extra früh aufzustehen, um sich wenigstens das Ende der totalen Mondfinsternis anzuschauen und dann nichts als Wolkensuppe zu sehen, wenn man kurz den Nischel raus hält. Dabei hätte die Musik von Röyksopp perfekt dazu gepasst. "Oooch, so eine unspektakuläre Mondfinsternis passiert doch alle Nase lang" höre ich Euch aus euren kuschlig warmen Betten naseweis maulen, während Ihr Euch noch mal umdreht. Doch weit gefehlt: Bis 2007 war's das erst einmal. Im Frühstücksfernsehen siniert man übrigens ernsthaft darüber - wohlwissend über die Millionen Desinteressierten oder einfach nur Schlafenden, wieso eine Mondfinsternis nicht mehr vor dem Ofen vor locken kann. Einfache Erklärung. Die Beobachtung des Mars stiehlt ihr die Show. Verwöhntes Volk... Und ich hab die Glotze zu oft an. Aus damit und ab unter die Dusche.

auf bald!

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11.10.04

Trau dich! 

Diesmal aus der Welt der Kuriositäten eine merkwürdige Form von Liebesbekundung. Es wird animalisch, aber anders als Ihr Euch erhofft. Denn neuerdings kann man auf Wunsch mittels Internetverbindung und 7,95 Dollar im Sparschwein sein Haustier ehelichen - sogar eine gleichgeschlechtliche Ehe ist möglich. Wer es protziger mag, ist bereits mit 200 Tacken dabei, um die "Biggest Wedding" online zu zelebrieren. Wer will sich schon nebst Zertifikat das "I married my pet"-T-Shirt (mir drängt sich die Frage auf, wer eigentlich so bekloppt ist, auch noch allen zu zeigen, wie bekloppt er/sie ist?) und erst recht das handgestickte Wandbild entgehen lassen? Ein Schnapper!


Ein Traum wird wahr...*hust*

Was kommt denn als nächstes, wenn das mit den Tieren auch nicht mehr "kräsi" genug ist? Führen wir dann unsere Zahnbürste vor den Altar? Oder stecken Hausfrauen dem Wischmopp einen Ring an, weil sie ihn mehr sehen als ihren Ex-Mann? Oder heiraten wir dann gar den liebgewonnenen Vibrator?

Ich will gar nicht drüber nachdenken, nein, das will ich wirklich nicht.

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7.10.04

(n)ostalgisches happy birthday 

Na herzlichsten! Ganz genau heute am 7.Oktober wäre die German Democratic Republic, wenn es sie denn noch geben würde, ganze fünfundfünfzig Jahre alt geworden. Ohne sich die Zeit zurück zu wünschen ein netter Anlass, um sich an Kindertage in Leipzig zu erinnern - als meine Zähne noch regelmäßig in den Genuss von Fluor-Tabletten und leckere Putzi-Fürsorge kamen. Witzigerweise ist mir gerade heute im Buchladen ein kleines, feines Buch voller DDR-Alltags-Design über den Weg gelaufen. Gesehen, haben wollend, für ins Budget passend befunden, gekäuft.



Viele kleine und große Déjà Vus, und ein seltsames Gefühl von Vertrautheit. Heb ich auf jeden Fall für meine Sprösslinge auf.

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6.10.04

Grüße aus Ohio 

Montag - Cosmo Bowling - plus Pepper - Spass - 6 Runden - Oberschenkel - Muskelkater deluxe - immernoch - aua (ich höre Pepper bis hier her auslachend drauf hinweisen, dass Jammern was für Mädchen ist. Das ist aber kein Jammern, nur Informieren!)

Und gestern? Ein Päckchen mit Musik drin. Aus Leipzig. Juhu. Auch ein kleines Mysterium. Oder ein Rätsel der Post gegen Langweile. Jedenfalls regt das Gekritzel neben dem Adressaten (das bin ich) meine Phantasie an. Wollte die Fracht etwa gerne über den großen Teich zu vermissten Freunden? War das ein Experiment mit dem Prototyp eines neuen Frachtbeamers, der es schafft, innerhalb eines Tages Pakete rund um den Globus zu schicken? Oder ist es gar ein geheimer CIA-Code, der mich vor irgendetwas warnen will?



Na wie auch immer das "Ohio" auf mein (!) Päckchen gekommen ist: Ich HAB keine Langeweile! Nur eine temporäre Gehbehinderung. Gut dass ich die Sendung nicht in Ohio abholen musste.

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4.10.04

Das erste Mal... 

...tat - unberührt von der Lazlo/Waggershausen Hymne - gar nicht weh. Konnte der Versuchung des angekündigten 10 Millionen Jackpots nicht widerstehen, und hab zum allerersten Mal Kreuzchen auf einem Lottoschein gemacht. Wobei, eigentlich nicht wirklich, denn für Internetnerds wie mich, die den Weg zur Lottoannahmestelle zu lästig finden, gibt's den Spaß auch online. Unerwartet hoher, aber völlig überflüssiger Adrenalinschub beim nervösen Warten auf die Lottofee. Auch mal 'ne Erfahrung. Kann ich mir schon vorstellen, dass manch einer sich da den regelmäßigen Kick holt. Für mich soll das eine Mal reichen, aber für sich anders verhaltende Menschen hält die Lottogesellschaft einen prima Ratgeber bereit. Ach ja: Ein Gewinn blieb bei nur einem richtigen Tipp natürlich aus - NATÜRLICH.



Um stattdessen ganz bald sein Geld auf ehrliche Art und Weise zu verdienen, fand das Wochenende tüftelnd über ersten Portfolio-Ideen für Bewerbungen statt. Ist noch nicht in trockenen Tüchern, aber gibt ein gutes Gefühl, was dafür getan zu haben.

Sonst nicht viel Neues: Eigentlich unspektakulärer 14. Jahrestag des Vollzugs der Deutschen Einheit - und massig Sondersendungen im Fernsehen - ließen kurz erinnern und sich zudem darüber wundern, warum bei den öffentlich rechtlichen Sendern die guten Sachen immer mitten in der Nacht kommen. Das gilt leider auch für ARTE, deren etwas andere Musiksendung TRACKS am Donnerstag Interessantes über The Pharcyde und Broken Beat feil bot. Ebenfalls sehenswert war der Dokumentarfilm "Skinhead Attitude", der mich lehrte, dass Skinhead nicht unbedingt gleich Nazi ist. Und gestern schickte mich die Mutter des Apfelmädchens mit dem unausprechlichen Namen via "Shakesspeare in Love" als Bewegtbild in den Schlaf. Sowas...

Mit einem Gähnen, das Strasbourg verschlucken könnte, verabschiede ich mich.

À bientôt

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2.10.04

Kabelsalat 

Dank der putzigen Telekommunikationsschulung der vergangenen zwei Tage kann ich von jetzt an SUB HD 15er, RG58er, RJ11er, DB25er, RJ 45er und was nicht noch alles für schicke Kabel im Schlaf unterscheiden. Na was will man mehr?



Vielleicht mehr Gespräche mit dem Lieblingscousin, so der Art wie vom Donnerstag. Tat lange Not und vor allem gut. Mehr Zeit wäre übrigens auch nicht schlecht, vor allem für die Wochenenden, so dass man nötige Bewerbungs- und Lernarbeiten erledigen (beziehungsweise passionsbedingten Hobbies nachgehen) kann, und dann trotzdem noch extra viel Zeit mit dem Liebelein hat. Ach, das war hier NICHT das Wunschkonzert? Oh, sorry, verwählt.

Muss mal eben raus. Krafttank ist leer. Demnächst dann wieder lebensmutiger. Ganz bestimmt.

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