28.9.04

Wasser? Hamma nich... 

Na das nenn ich mal geschäftsschädigend. Eigentlich war der Plan, sich heute wieder brustschwimmend mindestens 725 m lang im Nass des Rheinbades zu bewegen, und sich nebenbei über versteckte Bierbäuche und Bademoden-Fauxpas zu belustigen. Musste ausfallen. Wegen akuten Wassermangels. Humorige Leute stellen sich wahrscheinlich gerade einen vom 10-Meter-Turm ins Nichts springenden Deppen vor. Diesen kann ich einen Touch von Dramatik stehlen. Im Bassin selber hatte nämlich noch keiner den Stöpsel gezogen. Doch wegen abgestellten Wassers war Duschen unmöglich. Nur noch eine Frage der Zeit, bis die Toiletten nicht mehr benutzbar waren.


Es hätte wirklich schlimmer kommen können...

Allein die Vorstellung, dass da ganz viele ungewaschene Menschen um einen rum schwimmen ließ uns einen U-Turn deluxe hinaus machen. Probieren wir morgen nochmal unser Glück, die Stephie und ich.

Doof übrigens, wenn einem die Ausgeschöpftheit des Dispositionskreditrahmens diktiert, un-unbeschwert über die Entscheidung zwischen Nahrung und Bowlen nachzugrübeln. Gut, dass bald wieder ein neuer Monat anbricht. Vielleicht ja dann mit Bowl-a-lot.

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16.9.04

Benebelt 

Es wird Herbst. Ganz offensichtlich sogar. Die Nebelschwaden über den Feldern, zwischen denen ich mich allmorgentlich entlang schlängle (tägliche Herausforderung ist der Schneckenslalom - bis jetzt noch keine verletzt..toi toi) schienen heute alle Illusionen auf letzte Spätsommertage mundtot zu machen.



Schön sah es trotzdem aus...die Qualität meiner Cam lässt es leider nur erahnen.

zieht Euch warm an!

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14.9.04

crossover verwurstetes Klosett 

Da der grenzdebile Herr F. aus D. es liebt "wenn Crossover passiert", knüpfe ich an seinen heutigen Gedanken an, denn "When things get Wurst", müssen sie ja irgendwo wieder raus. Auch bei Popstars. Seit heute weiß ich, dass es da allerdings Unterschiede gibt.

So gesehen im Tourtagebuch der Chanseuse Dido Armstrong, die unterwegs auf Tour hinter den Bühnen dieser Welt auch mal mit wenig luxuriösen Entledigungs-Thronen vorlieb nehmen musste. Doch statt sie und ihr Engelsstimmchen mit einer schlechten Erinnerung an garstig versiffte Dixi-Klos aus der Stadt zu verjagen, macht man ihr alles fein hübsch. So fühlt sich wahrscheinlich sogar das schlimmste Verdauungsproblem bei der jungen Dame wie ein Ausflug in eine kleine Oase an. Ein bunter Blumenreigen ziert das stille Örtchen, und der grüne ausgerollte Teppich mit seinem Blütenmeer scheint Frollein Dido schon vorfreudig zu empfangen. Von einem schlammigen Festival stammen diese Schnappschüsse jedefalls nicht.



Mir drängt sich jetzt natürlich die Frage auf, ob man mittels eines extra entwickelten, Düfte versprühenden Aromasystems stilecht der Optik des Klosettes gerecht wurde. Wäre doch sehr schade, wenn das liebevoll eingerichtete 00-Ensemble versaut würde durch unangenehme Stinker, die nach einem deftigen Chilli Con Carne sicher auch einer Dido entfleuchen würden. Vielleicht ist ihr die bevorzugte Behandlung aber auch viel zu peinlich, weshalb sie ihre Gefolgschaft lockend einlädt zu einer Dixi-Party, die sich gewaschen hat. Jeder darf mal. Wenn er muss. Was ich nicht weiß: macht beschriebener Umstand diese Dido jetzt sympathisch, weil sie auch ohne vornehmes Hotel-WC mit Bidet und goldenen Wasserhähnen glücklich ist? Oder unsympathisch, weil sie selbst beim Sanitärcontainer eine Extra Wurst bekommt?

Ganz sicher weiß ich aber: Ich muss jetzt auch. Und zwar diesen unsinnigen zeitverschwendenden Blogeintrag beenden. Genießt den Tag, und wenn Ihr in Düsseldorf seid, lasst Euch nicht weg wehen!

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13.9.04

nostalgisch x drei 

Ruhiger Sonntag, und herrlich entspannend. Außerdem weckte er lauter nette Erinnerungen. Gleich drei, um genau zu sein.

Dank der Viva Retro Charts 1993 wurde ich in Teenie-MTV-Junkie-Zeiten zurückgebeamt, und habe zur Freude der unter dem Laminat lebenden Nachbarn gezappelt zum UK-Danceklopper vom Urbanen Keks Kollektiv (hä? wem?). Leute "meiner Generation" - ogott wie das klingt - und Fans von humorvoller Lektüre sei hierzu Max Goldts Kolumne mit dem viel versprechenden Titel "Dank Bügelhilfe fühlt man sich wie ein geisteskranker König" ans Herz gelegt.

Ein weiteres Schmankerl des Bunzelsonntags war der Verzehr des Inhaltes einer ganzen Knusperflockentüte, die das Mütterlein kürzlich straight from L.E. mitgebracht hat. Endlich wieder in die knisternde goldene Tüte greifen und die sandig trockenen Cornflake-Schoko-Klümpchen in den Mund katapultieren, um sie dort dann genüsslich die Zunge aufraufend auf selbiger zergehen zu lassen. Mhmmm...lecker. Sonntags auch ganz ohne schlechtes Gewissen, besonders weil ich zuvor in Köln übereifrig Kalorien abgeradelt hab.



Zu guter Letzt versüßte mir ein auf einem der hinteren Plätze der numerischen Fernsehkanalbelegung vergessenes drittes Programm aus dem Pfälzischen, so meine ich zumindest, den Restabend. Zwar auch schon zweimal außerhalb des Kinos gesehen, hat es sich für den Lieblingsfilm "Die fabelhafte Welt der Amelie" dennoch gelohnt, bis 2 wach zu bleiben. Immer wieder schön...Jetzt aber jenuch glücklich jeseufzt und geträumt, ab aufs Radel und nach Hause, der Household ruft.

auf bald!

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11.9.04

Alles relativ 

Etwas verschlafen, weil mich das Gewitter mitten in der Nacht unüblicherweise senkrecht im Bett sitzen ließ, machte ich mich viel später als geplant in Richtung Köln auf. Die zum Duschen abgelegte Uhr wurde eilig in die Jackentasche gepackt vor dem Sprint zur Straßenbahn. Auf dem fünfminütigen Weg muss sie sich wohl dort wieder herausbewegt haben, denn kurz darauf fehlte von ihr jede Spur. Zum Zurückfahren zu spät bemerkt. Sehr schade. Es war kein teures Stück und auch nicht auffällig schön, sondern ein schlichtes schwarzes Exemplar. Sie hatte eher ideellen Wert, denn es war ein Geschenk von Muttern.

Als mir dann auch noch aufgrund einer Verzögerung durch die wiederholende Verweigerung des Fahrkartenautomaten, meinen 5 Euro Schein anzunehmen, der Schaffner des angepeilten Zuges achselzuckend los fuhr - und zwar ohne mich - schien die gute Laune gänzlich dahin. Die aufgezwungene Wartezeit von 40 langen Minuten verbrachte ich in den Gängen des Hauptbahnhofes. Eigentlich hatte ich den Bahnsteig nur verlassen, um als Anti-Durst-Maßnahme etwas Mineralwasser käuflich zu erwerben. Diese Entscheidung führte mich zur im Bahnhofsinneren stattfindenden Ausstellung der "World Press Photo 04". Die gezeigten Bilder waren in ihrer Größe - kombiniert mit den erläuternden Randtexten - so kraftvoll, faszinierend und bewegend, dass ich mich deren Bann kaum entziehen konnte.

Die teilweise wirklich sprachlos machenden preisgekrönten Fotos - aufgrund der Geschehnisse des Jahres 2004 vermehrt in Kriegsgebieten wie dem Irak entstanden - machten mehr als einen Klos im Hals. Und sie relativierten blitzartig für einige Minuten die Bedeutung meiner unspektakulären Alltagssorgen..

Nicht das einzige Foto, das mich besonders berührte: die Aufnahme des Massengrabes in Liberia. Das Wissen um die Tatsache, dass es sich um ermordete Menschen handelt, lässt einen erschaudern. Doch das Bild strahlte gleichzeitig für mich eine Ästethik aus, die nicht erklärbar war. Die mit Sandkörnern übersäaten Körper und Gesichter erschienen als eine Art Kunstwerk. Sehr grotesk.

Jedem Interessierten kann ich diese Ausstellung der World Press Photo nur empfehlen. Denn "in echt" und groß wirken die Bilder viel stärker als im Netz. In Düsseldorf noch anzuschauen bis 19. September...

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Freischwimmer 

Der vergangene Abend entpuppte sich wider Erwarten als ein wunderschöner.

Frau Bunzel Senior konnte mich trotz sich zuziehenden Himmels doch überzeugen, die Verabredung mit ihr am Angermunder See wahrzunehmen. Meiner anfänglichen Skepsis, dass das schöne Wetter sich nicht halten würde, zum Trotz wurden uns doch noch wärmende Sonnenstrahlen geschenkt. Mittlerweile bereue ich fast, erst kurz vor Sommerschluss das erste Mal außerhalb des Rheinbades schwimmen gewesen zu sein (vom Mallorca-Mittelmeer-Planschen im Mai mal abgesehen). Wusste auch gar nicht mehr, wie sehr ich Baden ohne nasse Textilien an der Haut klebend vermisst habe. Mit Ausnahme der verschämten Pubertätsjahre war FKK mit Mama Standard.



Glücklich ob des gelungenen Tages- und wohl auch Sommerabschlusses wurde entspannt im lauen Sommerwind unerlaubt ohne Licht heimgeradelt...um dort zufrieden einzuschlafen.

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9.9.04

bohring's not boring... 

..not at all, eher nervenaufreibend. Zumindest, wenn man erstens zum ersten Mal in seinem Leben eine Bohrmaschine in der Hand hat, zweitens den Job auch nicht auf Kumpel abschieben kann wie Herr Bode, und es dann ein großes Schiffe-versenken-like Rätselraten gibt, ob hinter der favorisierten Wand, an dem zukünftig eines der neuen Regalboards hängen soll, nicht vielleicht doch das Hauptwasserrohr verläuft.

to make a long story short: neuerdings werden sich wahrscheinlich Mäusinnen und Mäuseriche in meiner Wohnung zum Dinner verabreden, denn mein Bad gleicht einem Schweizer Käse. Naja, tun wir es entschuldigend als "Übungswand" ab, und planen die Vertuschung durch lotsa lotsa Gips! Im "Rest der Wohnung" habe ich mich dann weiter ausgetobt, diesmal mit größerem Erfolg - und Hornhaut an den Handflächen so ganz ohne Akkuschrauber für Drehfaule. Morgen folgt der laute Schluss und dann reichts mir auch mit den Wohnungszerst..äh verschönerungsmaßnahmen.





Apropos - so oder so, wie mans nimmt: Endlich ist nämlich die Matte ab, und mit ihr hinfort das allmorgendliche Stylingdesaster. Vorbei das stundenlange Fönen, und Zupfen und Legen und Wuscheln. Ab jetzt Ausschlafen, Duschen, Gel rein, nur noch wuscheln, fertig! Wunderbar.

gute Nacht!

ach ja. nicht dass ich glaube, dass du es tust, aber solltest du doch von London aus mitlesen, dann an dieser Stelle die allerliebsten Grüße an dich, Frau Ex-Bohring Rahimi :-)

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7.9.04

Advent, Advent? 

Nein, ein ganz besonderes Phänomen der rheinischen Feierkultur sorgt hier für heimelige Atmosphäre in den Dorfstraßen: die Düsseldorf-Hammer zelebrieren auch in diesem Jahr wieder íhr geliebtes Schützenfest. Dem ganzen "Ufftata" und "Dsching-derassa-Bumm-Bumm" kann ich persönlich ja wenig abgewinnen, denn Marschmusik zündet nicht gerade die Partykanone in mir. Aber an den abendlichen Blick aus meinem Fenster könnte ich mich gewöhnen - keine Kunst, als bekennender Lichterkettenfan.



Wer nicht bis Weihnachten warten kann, soviel Niedlitschkeit zu bestaunen, darf den Eingeborenen hier also gerne mal einen Besuch abstatten. Bloß die Oropax nicht vergessen...


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6.9.04

Entdeckungsreise 

In einer Welt, in der es einen aktuell nicht einmal mehr überraschen darf, wenn beim Uncle Ben’s - Kochen herzhaft akrobatisch über den Herd ge-flic-flact wird, konnte ich heute doch noch ein paar Entdeckungen machen.

Meine kecke Prognose lautet, dass wohl mindestens 98,2 Prozent von Euch schon einmal im schwedischen Einrichtungshaus mit den gelb-blau wehenden Fahnen vor den Toren shoppen waren, in der Absicht, die eigenen vier Wände zu verschönern. Manche sind ja richtig süchtig nach dem skandinavischen Möbelshoppingparadies – vielleicht sind das Umlautfetischisten, die ganz heiße Ohren bekommen bei den ganzen ARKÖs, BÄRBARs und TROMSÖs auf den Artikelschildchen. Könnte mir nicht passieren.

Zumindest nicht wegen der lustigen Namen. Doch ab und zu gerät auch meinereiner in Verzückung beim Gedanken an ein verschwenderisches Lustwandeln durch die Möbelregale, und dann muss das Objekt der Begierde möglichst zeitnah aufgesucht werden. So wie heute. Zur Beruhigung des Kundenberaters meiner Hausbank passiert das viel zu selten. Aus gutem Grund. Ohne den Besitz eines motorisierten Untersatzes nämlich (dafür aber eines gültigen Rheinbahn-Tickets) ist eine Tour von Düsseldorf-Hamm bis zur Haltestelle „Ikea Reisholz“ unerträglich lang - mit Auto wären es 10 Minuten, wohlgemerkt. Irgendwann habe ich es dann doch noch geschafft.



Zurückgekommen von der Stadtrundfahrt bin ich nicht nur mit vielen kleinen IKEA-Schätzen im Rucksack, sondern auch mit neuen Beobachtungen im Gepäck. Bin durch Ecken von Düsseldorf gefahren, von denen aus ich wahrscheinlich nie wieder nach Hause gefunden hätte (die mir aber beim Heimfahren auch erst ein Gefühl von vertrautem, sicheren, heimischen Terrain bescherten). Fernab der Schiene hätte ich außerdem gar noch die borstenbärtige, aber liebenswerte Omma verpasst. Und wahrscheinlich hätte mir auch kein T-shirt – ausgefüllt mit einem Irokesenhaarpuschel, ein 20 cm-Stachelarmband und 13 halbmeterlange Ketten an der Jeans tragenden Mops – in dicken Lettern auf den Weg geben können: „DAS ist Punk“.

Ein Hoch auf die Infrastruktur. Danke.

P.S. Wer übrigens "echte" Stadtrundfahrten mag: in Köln ist die Freiluftversion per Rikscha zu empfehlen. Sehr feudal, so bequem für sich strampeln lassen... aber auch sehr spaßig!

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